Vorteile und Nachteile des Abrechnungsmodells Cost Per Click (CPC)

veröffentlicht am 24. Februar 2014, in Allgemein, von JMG

Bannerwerbung im Internet wird oft per Cost per Click (CPC) abgerechnet

Nach der Abrechnung von Bannerwerbung im Internet mittels TKP widme ich mich nun den Vor- und Nachteilen des Abrechnungsmodells Cost Per Click (CPC). Und wieder werde ich diese aus der Sicht der Publisher und Advertiser betrachten.

CPC = Cost Per Click

Zunächst einmal besagt das Abrechnungsmodell CPC, dass der Advertiser dem Publisher nur dann einen bestimmten Geldbetrag zahlt, wenn das Werbemittel angeklickt wurde (z.B. ein Banner oder Link). Das klingt eigentlich fair für beide Seiten, oder?

Vorteil des CPC-Modells für Advertiser:
Das ist recht einfach erklärt: Hier erfolgt die Bezahlung nur, wenn die Werbung auch wirkt, also angeklickt wird. Wobei die Werbewirkung nachweislich über einen Klick hinaus existiert und dies auch gemessen werden kann… So kann der Advertiser genau kalkulieren, wie viel er pro Klick ausgeben will – und diesen Preis erhält er dann definitiv (vorausgesetzt es findet sich ein Publisher, der seine Bedingung eingeht).

Nachteil des CPC-Modells für Advertiser:
Klickbetrug, mittlerweile übergegangen in Like-Betrug bei Facebook, ist oder war immer wieder ein Problem. Dabei gibt es verschiedene Formen, doch alle schädigen dem Advertiser. Zum einen wären da die Wettbewerber, die z.B. das tägliche Budget eines anderen Unternehmen für Textanzeigen bei Google durch eigene Klicks ausschöpft, so dass dann die Anzeige des Übeltäters weiter nach oben rutscht – und damit bessere Klickraten etc. erhält. Zum anderen können Websiten-Betreiber ihre Einnahmen steigern, wenn sie auf die Banner auf ihrer eigenen Seite klicken. Rechtlich alles nicht erlaubt – und doch in der Praxis schon häufig vorgekommen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Kunde auch ohne einen bezahlten Klick bei einem Unternehmen gelandet wäre, z.b. wenn ich bei Google nach dem Shop „Planet Sports“ suche, sehe ich zuerst eine Anzeige und dann auf dem ersten organischem Suchergebnis im Prinzip das gleiche Ergebnis. Zwar wird der Klick auf die Anzeige nicht so teuer sein, das es hier bei einem Markenkeyword keine Konkurrenz gibt und die CTR extrem gut sein wird, aber dennoch zahlt Planet Sports hierfür einen kleinen CPC.

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Vorteil des CPC-Modells für Publisher:
Der einzige Vorteil ist, dass der Publisher hier an der erfolgreichen Wirkung der Werbung Anteil hat, indem er für jedes Ziel (= Klick) vergütet wird.

Der Nachteil – Bezahlung nur gegen einen Klick und nicht pro Werbeeinblendung – animiert Publisher im Idealfall sogar dazu, für seine Nutzer tatsächlich relevante Werbung anzubieten. Auf diese Weise kann der Publisher derart profitieren, dass die Werbung auf seiner Seite als weniger störend empfunden wird und er dadurch höhrere Klickraten und damit Einnahmen erzielt. Zugegeben, ein etwas weit hergeholter „Vorteil“, aber immerhin.

In Zeiten von vielen kleinen Blogs und anderen Websiten bot Google AdSense eine perfekte Symbiose aus kontextrelevanten Anzeigen und perfekter Abwicklung für kleine Publisher, weshalb Google u.a. auch sehr erfolgreich damit geworden ist (neben der Entwicklung tausender eigener Dienste, die AdSense integriert haben).

Nachteil des CPC-Modells für Publisher:
Wird das Werbemittel nicht geklickt, aber dennoch wahrgenommen, erhält der Publisher keine Vergütung. Hier kann man nun streiten: Einerseits verfehlt das Werbemittel seine Wirkung (den Klick als Werbeziel), andererseits gibt es dennoch eine indirekte Werbeleistung durch die Wahrnehmung. Denn sieht der User später wieder eine Anzeige oder das Produkt des Advertisers in einem anderen Zusammenhang, so erinnert er sich eventuell (unterbewusst) und kauft dann das Produkt. Ohne den Erstkontakt hätte er das vielleicht nicht getan und somit steht dem Publisher theoretisch ein Teil der Vergütung zu – er erhält aber nichts.

Fragen, Anmerkungen, Ergänzungen oder Kritik?

Der Tausender-Kontakt-Preis (TKP) aus der Sicht von Advertisern und Publishern

Für Bannerwerbung im Internet und Suchmaschinenwerbung (SEM) gibt es ja nicht nur verschiedene Formate sondern auch verschiedene Abrechnungsmöglichkeiten. Die allgemeinen Vorteile und Nachteile von SEO, SEM und Bannerwerbung kennt ihr hoffentlich schon.

In einer kleinen Artikelserie gehe ich nun auf verschiedene Abrechnungsformen ein und erläutere die Vor- und Nachteile dieser. Dabei muss man immer zwei verschiedene Perspektiven betrachten: Werbeträger (Publisher) und Werbetreibende (Advertiser), für die sich jeweils teilweise gegensätzliche Vor- und Nachteile ergeben.

Starten wir gleich mit dem Tausender-Kontakt-Preis (TKP):

TKP = Tausender-Kontakt-Preis

Die klassische Maßeinheit im Bereich der Werbung ist der Tausender-Kontakt-Preis (TKP). Dieser wird bereits seit langem bei Print und TV-Werbung zur Abrechnung genutzt. Als TKP wird der Preis für tausend Werbekontakte bezeichnet, d.h. wie viel ein werbetreibendes Unternehmen im Internet für tausend Einblendungen eines Banner zahlen muss. Entscheidend ist dabei allerdings, wie oft die Bannerwerbung angezeigt wird und nicht, wie oft die Seite angezeigt wird (Page Impression und AdImpression werden oft verwechselt).

Der TKP für einen Standardbanner variiert von Seite zu Seite zwischen unter einem bis zu 40 oder sogar 80 Euro (wenn auch eher selten).

Bevor ein Banner zu einem bestimmten TKP gebucht wird, sollte zuerst die Klickrate (CTR) geschätzt werden, damit der Advertiser die Kosten pro Ziel (verkauftes Produkt oder Dienstleistung) einschätzen kann. Bei einer CTR von einem Prozent erhält der Advertiser bei 1000 Bannereinblendungen (Ad Impression) ganze 10 User auf seiner Seite. Wenn davon wiederum 10 Prozent bspw. ein Produkt des Advertisers kaufen, dann hat der Advertiser insgesamt einen Kaufabschluss erzielt (bei 1000 Einblendungen). So kann der Advertiser ausrechnen, wie viel im ein Neukunde wert ist. Je nach CTR und Konversionsrate errechnet sich dann der maximale TKP, den der Advertiser zahlen sollte.

Vorteil des TKP für Advertiser:
Bannerschaltungen auf TKP-Basis ermöglichen es dem Advertiser, sein Produkt, seine Marke oder sein Unternehmen bekannter zu machen (Branding). Hier geht es meist mehr um die Konditionierung der Werbebotschaft, d.h. dass die Botschaft so oft wie möglich gesehen wird und sich in das Gehirn der Zielgruppe „einbrennt“. Kalkuliert man den TKP wie oben beschrieben, kann man aber auch auf Abschlüsse ausgerichtete Kampagnen umsetzen.

Nachteil des TKP für Advertiser:
Mit einer Abrechnung mittels TKP kann der Advertiser zwar auch erfolgsbasierte Werbekampagne durchführen, aber da er auch für Sichtkontakte bezahlt, die keinen Kauf (oder ein anderes Ziel) auslösen, besteht die Gefahr, dass die Kampagne zu teuer wird. Die Gefahr liegt darin, dass man die Klickrate und die Conversion Rate nur schätzen kann, aber die Realität sich oft anders verhält.

Vorteile des TKP für Publisher:
Der TKP garantiert dem Publisher eine Einnahme, wenn der Werbebanner angezeigt wird und nicht erst, wenn dieser angeklickt wird. Dadurch werden auch Sichtkontakte bezahlt, die zwar nicht direkt messbar sind, aber dennoch eine Wirkung erzielen können. Dies haben Zahlreich Studien zur Bannerwerbung gezeigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Einnahmen für den Publisher proportional mit den Bannereinblendungen steigen (und damit automatisch meist auch proportional mit den Seitenaufrufen).

Nachteile des TKP für Publisher:
Ein kleiner Nachteil ist, dass die Werbeplätze bei TKP-Buchungen meist ein paar Wochen im Voraus belegt und so bessere Kampagnen nicht möglich sind. Oder der TKP für eine häufig geklickte Anzeige liegt sehr niedrig, so das dem Publisher wieder Geld entgeht, da der Publisher wird also nicht am Erfolg einer Kampagne beteiligt. Abhilfe soll ja seit langem das Wunderkind „Real Time Bidding“ schaffen, doch das wird meist nur für die Vermarktung von Restplätzen genutzt.

Fazit
Ein Publisher profitiert also von der relativ „sichereren“ Einnahme per TKP-Abrechung und ein Advertiser sollte die TKP-Buchung hauptsächlich für Image-Kampagnen nutzen und weniger für erfolgsbasierte.

Im nächsten Beitrag spreche ich dann über die Vorteile und Nachteile der Abrechnung per Cost Per Click (CPC), im dritten Beitrag dann über Cost Per Order (CPO) bzw. Cost Per Lead (CPL).

In der schönen E-Book-Sammlung von Peer Wandinger fand ich u.a. diese Studie der Deutschen Post (hier der direkte Download-Link). Die Untersuchung widmet sich dabei der Frage, wie es Verlagen gelingen kann, die Gratiskultur im Online-Bereich zugunsten von funktionierenden Bezahlinhalten umzugestalten.

Da sich meine Diplomarbeit auch um die Frage der Vermarktung von redaktionellen Inhalten dreht, finde ich diese Studie sehr interessant. Dass sie von der Deutschen Post durchgeführt wurde, verwunderte mich zwar ein wenig, aber nun gut…

Kernthesen der Studie:

  • Die Verbreitung des Internets verändert den Nachrichtenkonsum
  • Die Verlage verlieren gedruckte Auflage und Werbeeinnahmen
  • Onlinepräsenzen erreichen zwar Reichweite, sind aber bisher nicht kostendeckend
  • Undifferenzierte Monetarisierung ist gescheitert – Leser zahlen nur für einzigartige Inhalte
  • Ein differenziertes Vorgehen ist erfolgversprechend*
  • Bisher wurde noch keine Wunderwaffe gegen die Umsatzrückgänge der Verlage gefunden, doch die Suche geht weiter.

*Ein differenziertes Vorgehen ist erfolgversprechend:

Hier soll ein Mehrstufiger Lösungsansatz angewendet werden:

  • Differenzierung und Identifikation einzigartiger Inhalte des Portals/Titels
  • Identifikation der loyalsten Leser von einzigartigen Inhalten
  • Konversion der loyalsten Leser der einzigartigen Inhalte zu zahlenden Kunden
  • Kontinuierliche Optimierung der Zielgruppenansprache sowie Anpassung der Bezahlmodelle

Insgesamt sind das sicherlich nicht die aller neusten Erkenntisse zum Thema Paid Content als Alternative zu Werbung. Doch es verschafft dem einen oder anderen wieder das Bewusstsein, dass es auch andere Erlösquellen außer Werbung gibt und dass man darüber mal nachdenken sollte. Paid Content macht sicherlich nicht für jedes Webportal Sinn, aber bei einigen Webseiten könnte durchaus eine Umsatzsteigerung durch die Vermarktung redaktioneller Inhalte mit einer guten Mischung aus Paid Content und Werbung möglich sein.

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