Apps für Smartphones und Tablet PCs sind seit einiger Zeit so stark am boomen, dass ein Rekord den anderen ablöst. Auch die Werbewirtschaft hat das natürlich mitbekommen und bietet diverse Werbemöglichkeiten für Apps an.
Doch wie wirken Werbebanner und Werbevideos in Apps?
Diese Frage wurde jetzt von SevenOne Media (ProSiebenSat.1 Group) zwischen Mai und Juni 2011 untersucht. Dazu wurde eine Kampagne des Sportartikel-Anbieters SportScheck, der in den Apps der ProSiebenSat.1 Group eine Sportbrille der Marke Alpina mit einem PreRoll Video-Ad bewarb.
Zu den Apps gehörten ProSieben, Sat.1, sixx sowie die Apps zu den Formaten „Germany´s next Topmodel“ und „ran“. Die Befragung wurde dann direkt auf den mobilen Endgeräten durchgeführt.
Video-Werbung erhöht nachweislich Bekanntheit
Die Ergebnisse der Studie sind durchaus positiv: Jeder Zweite (50,5 Prozent) der 1576 befragten App-Nutzer mit Werbekontakt kennt die Sportbrille – bei der Kontrollgruppe ohne Werbekontakt ist die Bekanntheit knapp ein Drittel niedriger. Auch die Werbeerinnerung der mobilen Spots ist hoch: Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) App-Nutzer erinnert sich an die Video-Werbung.
Etwa ein Drittel der Nutzer fanden die Werbung in der App akzeptabel (31,3 Prozent). Knapp 10 Prozent sehen sich die Werbung sogar gerne an.
Das iPad hat sich nach anfänglichen Bedenken doch noch zu einem richtig guten Produkt entwickelt (was die Verkaufszahlen aus Apple-Sicht angehen).
Da wundert es auch nicht, dass die Werbeindustrie, genauer gesagt der Axel Springer Verlag, jetzt ein “iPad-Panel” ins Leben gerufen hat. Damit sollen die iPad-Nutzer genauer unter die Lupe genommen werden. Im Vordergrund stehen wie immer Interessen und Produktaffinitäten der iPad-Nutzer aber auch Werbewahrnehmung, Nutzungsverhalten und Ansprüche werden untersucht.
Was das bedeutet? Ist doch ganz klar: Die Werbetreibenden (also Verlage und andere Anbieter) wollen wissen, wer wie wo wann weshalb ein iPad nutzt. So können die Werbeanzeigen besser an die Nutzungsgewohnheiten der iPad-User angepasst werden und damit auch höhere Werbeerlöse erzielt werden.
Doch dieses Panel beschränkt sich nur auf die Apps des Verlages (und dessen Webseiten), d.h. es werden definitiv nicht alle Nutzer-Typen untersucht!
Trotzdem ist es natürlich eine gute Idee, die Nutzung von iPad-Apps genauer zu untersuchen, da sich diese von der Nutzung einer normalen Webseite oder eine Zeitung unterscheidet.
Meiner Meinung nach kann man klassische Bannerwerbung sowieso nicht einfach 1:1 auf mobile Geräte übertragen, da die Bildschirmgrößen teilweise die Banner derart verkleinern, dass man sie überhaupt nicht mehr wahrnimmt. Ich denke viel mehr, dass Werbung auf Zwischenseiten (also “Interstitials”) eine deutlich größere Wirkung auf mobilen Geräten haben würden, ohne dabei zu sehr störend zu wirken (Flash-Layer sind ja auf iPads nicht möglich).
Es liegt dann an den Werbetreibenden und den Agenturen, dass die Werbemittel entsprechend gestaltet sind und die User zum Klicken, Registrieren oder Einloggen animieren…
via W&V