Google AdWords mit direkter E-Mail-Eingabe zur Lead-Generierung
Vor Kurzem habe ich bei einer Google-Suche eine interessante AdWords-Anzeige gesehen:
Eine solche Anzeige mit einem Eingabefeld für E-Mail-Adressen kann man über die so genannte „Communication Extensions“ erstellen, welche Anfang des Jahres nur Beta-Testern zugänglich war. Aktuell konnte ich bei Google nirgendwo einen Hinweis finden, wie man sich für diesen Beta-Test anmelden kann oder ob diese Funktion schon allen Nutzern zur Verfügung steht. In meinem AdWords-Account konnte ich nichts dazu finden.
Neben der auch „Google Newsletter Ads“ oder „E-Mail Subscription Ads“ genannten Anzeigenerweiterung gibt es noch weitere Erweiterungen, ist denen die Anzeigen bei AdWords verfeinert werden können.
Bei dieser Art von AdWords-Anzeigen gibt es im Prinzip zwei Dinge zu beachten:
- Rechtliche Bestimmungen
- Konversion im Vergleich zu nachgefahrener Eingabe von E-Mail-Adressen
Die rechtlichen Bedenken sind dabei relativ schnell geklärt:
Unternehmen sollten bei solchen Anzeigen genauso auf das Double-Opt-In-Verfahrenen setzen wie bei allen anderen E-Mail-Sammelaktionen im Netz. Die einzige Unsicherheit, die aktuell noch besteht, bezieht sich auf Themen wie Datenschutzbestimmungen, die ein User über das eingestellten bei Google derzeit nur sehr knapp lesen kann (siehe Screenshot). Ich bin mir sicher, auch dafür wird es schon bald eine bessere Lösung geben.
Was mir noch etwas Bedenken macht, aber scheinbar sonst niemandem, ist die Tatsache, dass die Adressen von google eingesammelt werden und dann an das jeweilige Unternehmen, das die Anzeige geschaltet hat.
Konversionsvergleich der Anzeigenerweiterung
Besonders interessant ist natürlich, wie diese Erweiterung gegenüber einer nachgelagerten Seite, auf der User sich für einen Newsletter registrieren können, funktioniert. Dazu konnte ich einen kleinen Test finden, der jedoch nicht alle Daten für einen solchen Vergleich beinhaltet. Das Ergebnis des Tests war, dass der durchschnittliche Preis einen Klicks (CPC) stieg und die Klickrate (CTR) sank („Newsletter abonnieren“ gilt auch als Klick). Das sind jetzt erstmal an sich keine überraschenden Ergebnisse. Wirklich interessant wird aber erst der Vergleich der generierten Leads über den klassischen Weg, was bei diesem Test leider nicht genannt wird. Denn letztendlich interessiert es die Werbetreibenden nur, wie viel ein gewonnener Lead pro E-Mail-Adresse kostet.
Weitere Links zu dem Thema:
- Neue Wege der E-Mail Leadgenerierung mit Google AdWords
- Newsletter-Adressen einsammeln – ist das rechtskonform?
Habt ihr schon Erfahrungen als Unternehmen oder als Endkunde mit diesen AdWords gemacht?
Werbung mit Shazam Audio-Code
Gestern war es noch angesagt, Print-Werbung mit QR-Codes auszustatten und so auf digitale Inhalte zu verlinken. Das ist aber mittlerweile ein alter Hut!
Neuer Trend könnte diese Idee aus der aktuellen Fernseh-Werbung von Toyota werden: Die eigentlich als Musik-Erkennungs-Dienst bekannte App Shazam erkennt die Werbung und liefert dazu weitere Infos.
Dabei fungiert der Ton quasi als Audio-QR-Code, eine sehr gute Idee der Agentur Newcast aus dem Vivaki-Netzwerk.
Hier der Werbespot dazu:
Wie wirkungsvoll ist Werbung auf Facebook tatsächlich?
Spätestens seit letztem Jahr ist der Hype um Facebook so groß, dass nahezu jedes Unternehmen eine eigene Seite dort eingerichtet hat und versucht, den Trend zu nutzen und neue Kunden zu gewinnen. Aber auch der Börsengang von Facebook hat extreme Wellen geschlagen. Denn von nun an wird Facebook sich einzig und allein an den Umsatz- und Gewinnzahlen messen lassen müssen – ein großes Netzwerk von über 900 Mio. Nutzern alleine reicht ab sofort nicht mehr!
Wie wirkt Werbung bei Facebook?
Das Geschäftsmodell von Facebook beinhaltet verschiedene Werbeformen (nach eigenen Angaben von Facebook machen diese 85 Prozent des Umsatzes aus), aber die wichtigsten Fragen für Werbetreibende lauten nach wie vor „Wie wirkt Werbung auf Facebook tatsächlich?“ und „Wie effizient ist Werbung auf Facebook?“.
GM stoppt Werbung auf Facebook
Kurz vor dem holprigen Börsenstart von Facebook zog dann auch noch General Motors seine komplette Werbekampagne bei Facebook zurück. Die Begründung dafür lag in der Ineffizienz der Werbeanzeigen. Das befeuert natürlich die Kritiker von Facebook, die dem Netzwerk ein wackliges Geschäftsmodell unterstellen.
Zahlen, Zahlen, Zahlen
Aber lassen wir doch mal ein paar Zahlen sprechen. Ich habe ein paar Studien, Umfragen und andere Zahlen zusammengetragen und möchte diese nun mal gegenüber stellen und interpretieren. Zunächst werde ich die Zahlen unkommentiert aufzählen und dann im Anschluss alle gemeinsam einordnen.
Zahl Nr. 1: CTR bei Facebook nur bei 0,051 Prozent
Diese Zahl stammt von Wordstream, einem US-Unternehmen für Suchmaschinenmarketing, und besagt, dass bei 100.000 Sichtkontakten (Page Impressions) einer Anzeige bei Facebook gerade einmal 51 Klicks auf diese Anzeige generiert werden.
Zahl Nr. 2: CTR bei Facebook steigt um 50 Prozent
Für eine Studie hat Marin Software weltweit circa 250 Milliarden Facebook-Impressions der letzten 12 Monate ausgewertet. Über die Online-Marketing-Management-Plattformen des Unternehmens betreiben circa 1.500 Kunden in mehr als 160 Ländern Kampagnen mit einem Gesamtwert von über 2,6 Milliarden Euro im Jahr.
Zahl Nr. 3: Anteil der Social Ads steigt auf 26 Prozent
Eine weitere Zahl der Studie von Marin Software sagt, dass der Anteil des Social Ad-Budgets am Gesamtbudget für Facebook-Werbung in den letzten 12 Monaten weltweit von 3 auf 26 Prozent gestiegen ist – bis Ende 2012 soll er bereits fast 50 Prozent ausmachen. Anfang 2011 hatte Facebook mit gesponserten Meldungen (Sponsored Stories) ein neues Werbeformat eingeführt, um die Relevanz und Wirksamkeit des Social Advertising zu verbessern. Anders als bei den so genannten Facebook Marketplace Ads, die herkömmlichen Werbebannern ähneln, werden in den Social Ads Äußerungen, Aktivitäten und „Gefällt mir“-Empfehlungen von Facebook-Freunden im Zusammenhang mit einer Marke angezeigt.
Zahl Nr. 4: 44 Prozent klicken nicht auf Facebook-Werbung
Laut einer Umfrage der in London ansässigen Agentur Greenlight gaben 44 Prozent an, „niemals“ auf eine gesponserte Werbeanzeige in Facebook zu klicken. Das Unternehmen hat in einer globalen Umfrage 500 Personen befragt, wie sie mit Online-Werbung, Suchmaschinen und sozialen Netzwerken umgehen. Gerade einmal drei Prozent der befragten Personen hätten angegeben, „regelmäßig“ auf Facebook-Werbung zu klicken, ganze 10 Prozent beantworteten die Frage mit „oft“.
Zahl Nr. 5: Facebook-Werbung wird um 41 Prozent teurer
Laut dem Global Facebook Advertising Report von TBG Digital (TBG) sind die durchschnittlichen TKP-Preise im 1. Quartal 2011 um 41 Prozent gestiegen. Die Studie basiert auf 372 Milliarden Werbeeinblendungen (Impressions) für 235 Kunden in mehr als 190 Ländern von 2011 bis zum ersten Quartal 2012. Außerdem ist der Cost-per-Click (CPC) bei Facebook auch im letzten Quartal in den fünf wichtigsten Ländern um 23 Prozent gestiegen.
Zahl Nr. 6: 200 Prozent Umsatzsteigerung dank FB-Werbung
In einer Fallstudie des BVDW konnte eine Umsatzsteigerung von 200 Prozent für den Fashion Trend-Shop Urbantrendsetter erzielt werden.
Auswertung der Zahlen
1. Mit einem gesunden Menschenverstand erkennt man sofort, dass die meisten dieser Zahlen nur Augenwischerei sind – denn relative Zahlen („44 Prozent mehr“ oder „23 Prozent weniger“) sind absolut uninteressant, wenn man nicht die absoluten Zahlen dazu kennt! Auch eine Umfrage ist absolute Theorie, da viele der Befragten sicher nicht mal wissen, ob das nun eine Werbung bei Facebook war, die sie angeklickt haben oder nicht. Dank der Social Ads verschwimmt die Grenze zwischen Werbung und Social Network sehr stark.
2. Je nach Umfeld und Anpassung der Werbung an dasselbige wirkt eine Werbung unterschiedlich. Das weiß man schon seit sehr langer Zeit und daran wird auch Facebook nichts ändern können. Soll heißen: Wer auf Facebook Werbung für Dinge macht, die dort nicht thematisiert werden oder seine Werbung nicht auf das Umfeld bei Facebook zuschneidet, der wird dort keinen Erfolg haben. Was genau der Grund für den Misserfolg von GM bei Facebook war, weiß man nicht, aber so wie die in den letzten Jahrzehnten gewirtschaftet haben, wundert mich nichts…
3. Werbung bei Facebook sollte in erster Linie Kundenbindungscharakter haben, denn dazu ist Facebook das optimale Tool. Als Unternehmen kann man direkten Kontakt zu Kunden und potentiellen Kunden aufnehmen und deren Bedürfnisse und Wünsche aufnehmen. Wer clever ist, nutzt seine Fan-Basis geschickt zur Optimierung seiner Produkte oder Dienstleistungen und gibt seinen Fans dafür immer mal wieder eine kleine Belohnung. Deshalb sollte man Werbung dort niemals mit Bannerwerbung auf anderen Webseiten oder irgendeiner anderen Werbeform vergleichen. Auch wenn bei den meisten Umfeldern im Internet nach dem Klickpreis (CPC) bezahlt wird – durch die hohen Seitenaufrufe (Page Impressions) bei Facebook werden die TKP-Preise verzerrt.
Fazit: Facebook ist ein schwieriges Umfeld für Werbung, doch mit viel Geschick kann man dort sehr gute Erfolge feiern und seine Marke/Produkte/Dienstleistungen bekannter machen und so langfristig mehr Umsatz machen. Man darf nur keine Wunder erwarten!
ps.: Bis vor einer Woche war ich im Urlaub in Dubai und seitdem sehe ich bei Facebook Werbung für verschiedene arabische Produkte und Einkaufsmalls. Ich weiß nicht, wieso das immer noch so ist, aber von Relevanz kann man dabei nicht sprechen. Als ich nach einem längerem China-Aufenthalt zurück kam, war es ähnlich und dauerte mehrere Wochen, bis ich keine chinesischen Anzeigen mehr zu sehen bekam. Hier hat Facebook definitiv noch Optimierungspotential.