Kommentar zum Interview mit Dimitrios Argirakos über Paid Content
Die wichtigsten Aussagen des Herrn Argirakos sind diese hier:
Die „Digitalen Distribution“, genauer gesagt „die exklusive Hoheit über die Kundenbeziehung“, ist der Wertschöpfungsbereich mit dem größten Potential.
Flankiert wird diese erste wunderschöne Aussage im feinsten Marketing-/Beraterdeutsch mit schönen Phrasen wie „Getrieben wird der Trend durch die Marktreife digitaler Lesegeräte und die zunehmende Vernetzung der realen mit der digitalen Welt.“
Doch dann der absolute Höhepunkt des Interviews:
„Paid Content wird überschätzt“
Punkt.
Der promovierte Jurist scheint hier eine eindeutige und festgefahrene Meinung zum Thema Paid Content zu haben, die er pauschal vertritt. Quasi alternativlos.
Hat der gute Herr dabei bedacht, dass es tatsächlich verschiedene Arten und verschiedene Inhalte von Paid Content geben kann, die sehr wohl Potential haben?
Hiermit meine ich keine digitalen Güter wie Musik, Filme etc., sondern journalistische Inhalte, die z.B über Apps auf mobile Endgeräte geladen werden können (Tablet PCs, Smartphones, etc.).
Natürlich will kaum jemand für Inhalte bezahlen, die es anders wo umsonst gibt, aber das heißt doch nicht gleich, dass Paid Content nicht funktionieren kann. Das scheint mir etwas zu kurz gedacht…
Oder hat er sich am Ende nur zu pauschal ausgedrückt, ohne dies zu wollen?
Oder wollte er durch diese überspitzte Aussage sogar provozieren und sich damit ins Rampenlicht der Medien rücken (vielleicht war ihm das Interview ja zu wenig ;-))?
Wie es auch gewesen sein mag, ich hoffe, dass sich jeder selbst eine Meinung zur Zukunft der Vermarktung digitaler Güter macht und Aussagen wie die des Herrn Argirakos kritisch hinterfragt!