Werbung erregt immer dann am meisten Aufmerksamkeit, wenn dem Betrachter etwas Neues oder Ungewöhnliches gezeigt wird. Bestes Beispiel hierfür sind die bekannten Werbeplakate von Bennetton aus den vergangenen 20 bis 30 Jahren, die teilweise mit schockierenden Motiven um die Ecke kamen.
Bizarre und absurde Werbung
Noch einen Schritt weiter geht so genannte „absurde Werbung“, die laut Wikipedia aus „nebeneinander gestellten Bildern, Wörtern und/oder Stimmen besteht, die von Betrachter als bizarr, irrational, unlogisch und durcheinander empfunden werden.“
Hier ein paar Beispiele für absurde Werbung:
In den gezeigten Bilder sind es die überdimensionierten Objekte, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Aber: Aufmerksamkeit ist nicht gleichbedeutend mit Wirkung!
Denn, was nützt es, wenn 50 Mio. Menschen meine Werbung gesehen haben, aber danach nur 0,0001 Prozent (also 50) meine Produkte oder Dienstleistungen kaufen?
Thematischer Bezug
Die Frage ist also, wie viel von dieser enormen Aufmerksamkeit man in echte Werbewirkung umwandeln kann. Grundsätzlich gilt, dass die Werbung einen starken Bezug zu dem Produkt haben sollte, so dass dieser Transfer sehr leicht hergestellt und beim Nutzer im Gehirn verankert werden kann. Ein recht gutes Beispiel ist der Epic Split von Volvo, der die Spurtreue und präzise Steuerung der Trucks demonstrieren soll.
Richtiger Kontext
Andererseits finden die meisten dieser Werbemaßnahmen weit weg vom Point of Sale statt (siehe Toastbrot auf dem Sportplatz) oder außerhalb des richtigen Kontextes (z.B. Reifen-Werbung während einer Fernsehsendung über Autos). Der erwähnte Volvo-Spot bestärkt sicherlich die Trucker, die bereits Volvo fahren und können nun gegnüber ihren Kollegen den Dicken raushängen lassen. Andererseits könnte genau dieser Gedanke beim nächsten Kauf zwischen 2 nahezu gleichewertigen Trucks die Entscheidung bringen. Demzufolge müsste dann der Epic Split bei jeder Probefahrt (= POS) demonstriert werden. 😉
Es besteht also immer die Gefahr, dass man eine verrückte Werbung produziert, die auch großen Anklang findet, aber effektlos verpufft. Daher sollte man manchmal nicht zu viel Kreativität ausleben, sondern diese möglichst gut zu kanalisieren.
Ps.: Bei Bored Panda findet ihr weitere absurde Werbemaßnahmen.