Bannerformate der Internetwerbung

veröffentlicht am 6. Januar 2011, in Klassische Online-Werbung (Bannerwerbung), von JMG

Nachdem ich die Grundlagen der Bannerwerbung in zwei Teilen vorgestellt (Grundlagen Bannerwerbung 1, Grundlagen Bannerwerbung 2) und die Klassifizierung der Bannertypen vorgenommen habe, möchte ich jetzt die verschiedenen Formate von Werbebannern im Internet vorstellen. Dabei gehe ich auf die konkreten und wichtigsten Größen, Platzierungen und Datei-Formate ein.

Überblick Bannerformate
Seit dem ersten Werbebanner hat sich die Branche stark weiterentwickelt. So gibt es mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Banner in allen Größen und Formaten. Die wichtigsten Formate sind die Standardformate für Bannerwerbung in Deutschland nach Definition des Online-Vermarkterkreises. Zu diesen gehören die Formate Fullbanner, Rectangle (oder auch Medium Rectangle), Superbanner, Skyscraper sowie der Flash Layer. Diese werden im nächsten Abschnitt betrachtet. Daneben existieren zahlreiche weitere Formate für Bannerwerbung.

Hinweis: Videowerbung im Internet habe ich im Rahmen meiner Diplomarbeit nicht zur Bannerwerbung hinzugezählt und daher nicht ausführlicher betrachtet (hier gibt es u.a. die so genannte pre-roll- und post-roll-Werbung).

Standardformate
Der Online-Vermarkterkreis hat für den deutschsprachigen Raum die Standardformate für Werbebanner auf Basis des Universal Ad-Package des Internet Advertising Bureau (IAB) definiert. Diese sind in der Tabelle inklusive der durchschnittlichen Klickraten aus dem Jahre 2008 aufgelistet. Die wichtigsten Formate sind Superbanner, Medium Rectangle und Skyscraper.

Die Formate Full– und Superbanner bezeichnen niedrige aber breite Werbebanner und werden meist im Seitenkopf verwendet. Skyscraper sind dagegen hohe aber schmale Werbeflächen, die hauptsächlich am rechten oder linken Rand einer Webseite eingesetzt werden.

Als Flash Layer werden Werbebanner bezeichnet, die sich wie eine neue Schicht (engl. layer = Schicht) über den Inhalt einer Seite legen, ohne dabei ein neues Fenster zu öffnen (= Popup-Banner).

Bei den Expandable-Formaten handelt es sich um Banner, die sich bei Klick oder beim Überfahren des Banners mit dem Mauszeiger (Mouse-Over) vergrößern (expandieren). Bei diesen gibt der Wert in Klammern den normalen Zustand an. So ist z.B. ein Superbanner standardmäßig in der Größe 728×90 Pixel, als Expandable kann dieser aber bis auf 728×300 Pixel vergrößert werden.

Bannerformat Pixelgröße max. Gewicht mögliche Datei-Formate Durchschnittliche Klickrate in Prozent
Fullbanner 468×60 40 KB GIF/JPEG/ Flash 0,12
Superbanner 728×90 40 KB GIF/JPEG/ Flash 0,12-0,14
Expandable Superbanner 728×300 (90) 40 KB GIF/JPEG/ Flash k.A.
Rectangle 180×150 40 KB GIF/JPEG/ Flash k.A.
Medium Rectangle 300×250 40 KB GIF/JPEG/ Flash 0,15
Standard Skyscraper 120×600 40 KB GIF/JPEG/ Flash k.A.
Wide Skyscraper 160×600 40 KB GIF/JPEG/ Flash 0,12 – 0,38
Expandable Skyscraper 420(160)x600 40 KB GIF/JPEG/ Flash k.A.
Universal Flash Layer 400×400 40 KB GIF/JPEG/ Flash k.A.
Flash Layer individuell 40 KB GIF/JPEG/ Flash 2,44

 

Tabelle: Spezifikationen der Standardwerbeformen nach OVK und durchschnittliche Klickraten im 1. Halbjahr 2008 (Quelle: Online-Vermarkterkreis (OVK): Standardwerbeformen; TOMORROW FO- CUS AG (2008) und Vogel Business Media GmbH)

 
Die Spalte Gewicht gibt an, wie viel Speicherplatz für das jeweilige Banner verwendet werden darf. Als Datei-Format kann für alle Standardbanner Flash eingesetzt werden. Mit Ausnahme der Flash Layer können alle Banner auch in den Grafikformaten GIF oder JPEG angelegt werden.

Sonderformate
Neben den genannten Standardformaten bieten zahlreiche Werbe- träger bzw. Vermarkter weitere Formate für Bannerwerbung an. Zu den wichtigsten zählen dabei HockeyStick, Wallpaper, StickyAd, Popup-Banner und synchronisierte Banner (TandemAd).

Der so genannte HockeyStick ist eine Kombination aus Superbanner und Skyscraper. Dabei wird das Superbanner nach rechts verlängert und mit dem Skyscraper zusammengefügt, so dass diese eine Einheit bilden.

Unter einem Wallpaper versteht man im Zusammenhang mit Bannerwerbung im Internet eine Werbeform, die aus einem übergroßen Superbanner und einem übergroßen Skyscraper besteht. Als Erwei- terung zum HockeyStick wird bei einem Wallpaper außerdem der komplette Hintergrund der Internetseite eingefärbt. Dies ermöglicht es, die ganze Webseite „mit dem Corporate Design einer Marke bzw. mit dem Look einer Kampagne zu prägen“.

Sticky bzw. Scroll Ad bezeichnet eine in der Größe variable Werbefläche, die beim Scrollen einer Seite mitwandert und so für den Nutzer deutlich länger sichtbar ist.
Pop-up-Banner sind Werbebanner, die sich in einem neuen Fenster vor der eigentlichen Webseite öffnen. Im Gegensatz dazu gibt es auch so genannten Pop-under-Banner, bei denen sich das Werbefenster im Hintergrund öffnet (hinter der eigentlichen Webseite) und die Werbung so nicht sofort für den Nutzer sichtbar ist. Ein großes Problem bei diesem Werbeformat ist, dass so genannte Pop-up-Blocker unerwünschte Pop-up- und Pop-under- Banner unterdrücken und so die Anzeige der Werbebanner verhin- dern, dennoch werden die AdImpressions gezählt.

Synchronisierte Banner oder auch TandemAds werden Kombinationen aus Standardwerbeformaten (Superbanner, Fullbanner oder Skyscraper) und einem Flash-Layer genannt. Diese können mit Hilfe der Flash-Technologie so aufeinander abgestimmt werden, dass sie synchronisierte Animationen darstellen können.

Außerdem gibt es noch weitere Formen der Bannerwerbung im Internet. Als Interstitial wird eine Zwischenseite vor der eigentlichen Zielseite bezeichnet, sie ist damit das Pendant zur Werbeunterbrechung in Fernsehen und Radio. Diese Zwischenseite verschwindet i.d.R. nach wenigen Sekunden wieder bzw. der Nutzer wird automatisch auf die Zielseite weitergeleitet.

Unter einer Microsite versteht man eine eigene Seite des Werbetreibenden innerhalb des Werbeträgers mit weiterführenden Inhalten zur Werbekampagne.

Die hier genannten Werbeformate bilden jedoch nur einen Teil dessen ab, was sich Werbetreibenden in der digitalen Welt des Internets bietet. Viele Vermarkter haben weitere innovative Sonderwerbeformen im Angebot und es werden ständig neue Formate und Formen entwickelt, um eine möglichst hohe Aufmerksamkeit der Nutzer zu erreichen und damit die Werbebotschaften so effektiv wie möglich einzubringen..

Quellen: Coric/Johann et al. (2002), Hoffmann (2009), Online-Vermarkterkreis (OVK): Standardwerbeformen; Online-Vermarkterkreis (OVK): Sonderwerbeformen, Roddewig (2003), Schwarz (2007)


Der Burda-Vorstand Philipp Welte stieß in der vergangenen Woche eine Debatte über Onlinewerbung und die Refinanzierung von journalistischen Inhalten im Internet an, in dem er diese Aussage platzierte:

„Internet ist nur ein bedingt funktionierender Werbekanal.“

Auch die nächste Aussage ist erstaunlich:

„Die Realität beweist, dass klassische Werbung im Netz nicht sonderlich verkaufsfördernd noch wirklich markenbildend wirkt.“

Dazu äußerten sich nun verständlicherweise viele Top-Entscheider der Branche. Diese weisen (zurecht) auf existierende Studien, die ein anderes Ergebnis zeigen.

Wie ich bereits bei den Vorteilen und Nachteilen von Bannerwerbung beschrieben habe, eignet sich Bannerwerbung im Internet (meiner Meinung nach) am besten für Brandingkampagnen als andere Werbeformen im Internet. Einen Vergleich zwischen Offline-Werbung und Online-Werbung kann ich leider nicht machen.

Man darf aber auch nie vergessen, das Print- und Online-Geschäft sich gegenseitig ergänzen (können)!

Aber auch innovative Werbemaßnamen wie Toyotas Werbwürfel oder die Youtube-Kampagne von Tipp-Ex wirken definitiv auf das Markenbewusstsein der Verbaucher (ob positiv oder negativ sei erstmal außen vor gelassen).

Dass die Geschäftsmodelle der Print-Verlage im Internet nun mehr den je auf wackeligen Füßen stehen und auch Paid Content als Alternativ zu Werbung bisher absolut erfolglos geblieben ist, steht auf einem anderen Blatt.

Pünklich zur dmexco sind die Diskussionsthemen vorbereitet und die Stimmung leicht angeheizt…

Es geht los, WvI startet!

veröffentlicht am 18. August 2010, in Allgemein, von JMG

Heute startet dieses Blog. Warum? Ganz einfach, weil Werbung im Internet immer wichtiger wird!

Und die Wirkung von Online-Werbung ist zwar sehr gut messbar, aber hat auch ihr Macken und Tücken. Diese will ich hier aufzeigen, besprechen und Hilfestellung zur Optimierung sowohl von Webseiten als auch von Werbekampagnen geben.

Außerdem werde ich Auszüge aus meiner Diplomarbeit an dieser Stelle veröffentlichen, bei der ich Kombinationen von Werbebannern getestet habe.

ps.: Die Abkürzung von „Wirkung von Internetwerbung“ lautet WvI und ist damit genau umgekehrt von IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.), die ja die wichtigste Institution zur Messung von Mediendaten im Internet ist. Interessantes Detail am Rande.

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